©Aktionsbündnis Lützerath Lebt

Lützerath: Seit Dienstag hat die RWE Power AG die Zufahrtswege um den Weiler Lützerath für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Zudem wurde begonnen, Vorbereitungsmaßnahmen für die anstehende Räumung und den Rückbau von Lützerath zu tätigen. Um diese Arbeiten zu schützen, ist die Polizei ebenfalls vor Ort. Im Verlauf der letzten Tage kam es zu verschiedenen Blockade und Protestaktionen der Aktivisten die vor Ort versuchen die Räumungsvorbereitenden Maßnahmen zu erschweren bzw. zu verhindern. Heute hat sich die Polizei Aachen zu den konkreten Plänen über die Räumung geäußert.

Bereits am Wochenende zeigten sich einige Szenen die auf das hinweisen könnten, was sich in den nächsten Wochen in der Ortschaft abspielen könnten. Die Polizei sprach heute konkrete Gegenstände an womit die Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Beamten vorgehen tuen, darunter sind z.B. Zwillen und Steinschleudern sowie verschieden Arten von Steinen mit denen die Einsatzkräfte beworfen werden könnten. Die Öffentlichkeit müsste laut der Einsatzleitung der Polizei mit Bildern rechnen, bei denen gegen dieses Verhalten vorgegangen werde.

Die Polizei rechnet mit verschiedenen Störfällen und Straftaten im gesamten Rheinischen Revier in den nächsten Tagen, das liegt daran das die Aktivisten versuchen werden die Polizeikräfte an anderen Orten zu beanspruchen damit diese nicht bei der direkten Räumung die Stärke der Kräfte vor Ort unterstützen können.

Des Weiteren geht die Polizei davon aus, dass gewaltbereite Aktivisten sich häufig zu den friedlichen Aktivisten in die hinteren Reihen mischen werden, um auch für diese Aktivisten recht unerwartet anzugreifen. Zusätzliche Gefahren dieses Einsatzes stellt auch der Tagebau dar. Die Kante sei nicht befestigt und bei einer Absturzhöhe von 40 Metern spielen die Aktivisten mit ihren eigenen Leben und dessen der eingesetzten Einsatzkräfte die versuchen genau dies zu verhindern und eine sichere Räumung zu ermöglichen.

Insbesondere bei Wegsperrungen mit sogenannten Tripods in denen Aktivisten teilweise in fünf Metern Höhe hängen stellt das grade für diese, die versuchen mit solchen Mitteln den Einsatz zu verlangsamen eine enorme Gefahr da, weil die Polizei diese Menschen nicht mal ebenso auf den Boden bringen kann. Es müsste in der Regel immer erst eine Hebebühne und speziell ausgebildete Polizeibeamten dazukommen, um diese Personen zu befreien.

Auch besetzte Gebäude seien für die Polizei eine besondere Herausforderung. Man wisse nicht, ob sich dort Fallen oder ähnliches befinden. Polizeipräsident Dirk Weinspach zeigte sich schockiert über die gestrigen Angriffe auf Beamte, die zur Kommunikation zwischen Aktivisten und Polizei eingesetzt werden worden waren. Er hätte sich persönlich gewünscht, dass diese Räumung nicht angeordnet worden wäre, würde aber seine Position professionell gerecht werden wollen. Zu seiner Haltung hatter er sich in der Vergangenheit bereits einen offenen Brief verfasst.

Die Polizei appelliert nochmals an die Aktivisten in der Ortslage Lützerath, sich von Straftaten zu distanzieren und sich friedlich zu verhalten, damit verfolgt sie den Plan möglichst friedlich und gewaltfrei diese Räumung zu vollziehen.

Bericht: Matthi Rosenkranz
© Herne Aktuell

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