Aufleuchtende Handys mit Warnmeldungen, und aufheulende Sirenen. Dieses Mal probt nicht nur das Bundesland Nordrhein-Westfalen den Ernstfall, sondern die komplette Bundesrepublik trainiert in zwei tagen genau das, was bei Lagen wie einer bevorstehenden Flutkatastrophe, einer Cyberattacke oder auch ein großflächiger Stromausfall zu tun ist, um die Bevölkerung im Ernstfall schnellstmöglich über Probleme in der Sicherheitslage zu informieren. In diesen oder anderen Krisensituationen ist es wichtig, das die Menschen in Deutschland darüber informiert und gewarnt werden. Genau ob dass Funktioniert, wird am zweiten Bundesweiten Warntag getestet. Bund und Länder wollen dann ab 11 Uhr 45 Minuten lang teilweise ihre Bevölkerungswarnysteme testen. Auch die verschiedenen Kommunen beteiigen sich.
Wie genau läuft der zweite Warntag ab?
Deutschland weit wird ein Katastrophen-Szenario geübt. Dafür wird es morgen Vormittag kurz laut. Die Sirenen, die noch vom Krieg übergeblieben sind, oder neu installierte heulen auf, Lautsprecherwagen fahren in einigen Kommunen durch die Straßen. Bei den Zügen sowie im Radio als auch im Fernsehen wird es Warndurchsagen geben. Auf Nachrichtenseiten im Internet wird die Warnung eingespielt. Er erscheint auch auf digitalen Anzeigetafeln etwa an Bahnhöfen oder in der Innenstadt.
Warum überhaupt ein Warntag?
Bei dem Warntag geht es um 2 Aspekte:
- Zum einen sollen die für Not-und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme getestet werden und technische Abläufe einem Test unterzogen werden.
- Zum anderen ist es eine Übung, um Menschen zu sensibilisieren und sie mit dem Ablauf einer Warnung vertraut zu machen, wenn die Behörden Alarm schlagen.
Wie wichtig Bevölkerungswarnung ist, wurde zuletzt auch die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 deutlich, bei der Menschen nicht rechtzeitig über die drohende Flutwelle gewarnt wurde, Demnach kam eine breite politische Debatte auf, wie man die Warnung verbessern und zuverlässiger machen kann.
Ebenfalls neu: Cellbroadcast
Ebenfalls kommt es morgen zur erstmaligen Testung von Cellbrodcast, zusätzlich zu den Warnapps wie NINA oder KATWARN. Diese Testmeldung erfolgt bundesweit in der höchsten Alarmstufe, nämlich der Extremen Gefahr auf die Handys.
Die Behörden schicken in Zusammenarbeit mit den Mobilfunkanbietern eine Meldung mit der jeweiligen Warnung ans Handy, das in einer Mobilfunkzelle eingebucht ist und technisch in der Lage ist Cell Broadcast Nachrichten zu empfangen-so ähnliche wie eine SMS.
Die Warnung ploppt auf dem Handydisplay als Pop Up Meldung auf und löst damit einen verbundenen lauten Warnton aus. Dies funktioniert auch bei einem stummgeschaltetem Gerät. Der Inhalt der Meldung ist bewusst kurz gehalten, denn zunächst sollen via Cell Broadcasting so viele menschen wie möglich die Information erhalten, dass am Warntag keine Gefahr besteht. Das ist im Ernstfall natürlich anders.
DIe Lage in Herne
Aktuell sind in Herne 20 Sirenen betriebsbereit, insgesamt 26 sollten es werden. Die Sirenen werden über die Leitstelle der Feuerwehr ausgelöst. Ein Heulton von einer Minute bedeutet Warnung, eine Minute Dauerton steht für Entwarnung. In Ausnahmefällen können über die Sirenen auch Feuerwehrleute informiert werden, nämlich über drei kurze Töne von 15 Sekunden.
Am 8. Dezember wird es zuerst einen Dauerton geben, der deutlich macht, dass es sich um einen Probealarm handelt. Anschließend kommt der Heulton, gefolgt vom Dauerton zur Entwarnung. Zwischen den Signalen wird jeweils eine Pause von fünf Minuten bleiben.
Bei einem echten Alarm ist die Bevölkerung aufgefordert, sich über Radio oder Autoradio zu informieren und vorsichtshalber die Fenster und Türen zu schließen. Das dient der Vorsicht, falls Brandrauch oder giftige Stoffe in der Luft liegen sollten. Wichtig ist auch, Menschen zu informieren, die die Sirenen vielleicht nicht gehört haben oder nicht wissen, was sie bedeuten.
Ziel ist es, dass die Warnung möglichst viele Menschen erreicht. Wer Rückmeldung geben möchte, ob er die Warnung bekommen hat, kann dies unter www.warntag-umfrage.de tun.
Wer mehr wissen möchte, findet auf https://warnung.bund.de Informationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Allgemeine Informationen, wie man sich auf Krisenfälle vorbereitet, gibt es unter www.bbk.bund.de.